Medikamentenplan Vordruck: Infos, Tipps & Muster

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Ömer Bekar

Infos zu Medikamentenplan Vordruck
Für den Medikamentenplan gibt es einen Vordruck nach einheitlichen Standards.

Tabletten, Pulver, Säfte und Injektionen in verschiedenen Dosierungen und zu unterschiedlichen Zeiten: Viele Patienten müssen regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen. Doch es kann schnell passieren, dass mal eine Arznei vergessen, verwechselt oder überdosiert wird. Dabei ist es sehr wichtig, den Überblick zu bewahren. Denn Medikamente können dann nur richtig wirken, wenn sie auch richtig eingenommen werden. Abhilfe soll hier der Medikamentenplan schaffen. Er hält die verordnete Medikamentengabe übersichtlich fest. Und gesetzlich Krankenversicherte haben sogar einen Anspruch auf so einen Plan. In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Medikamentenplan und zeigen Ihnen einen Vordruck.

Vielleicht sind Sie selbst betroffen, möglicherweise geht es aber auch um Angehörige, deren Pflege Sie übernommen haben. Wenn die Gesundheit nicht (mehr) so richtig mitspielt, müssen Patienten jedenfalls oft verschiedene Medikamente einnehmen.

Doch dann ist sehr wichtig, dass der Überblick nicht verloren geht. Denn Einnahmefehler können zur Folge haben, dass die Medikamente nicht so wirken, wie sie sollen. Aber auch die Ärzte müssen über die Medikation informiert sein. Andernfalls besteht das Risiko, dass sie Medikamente verordnen, die unerwünschte oder sogar gefährliche Wechselwirkungen verursachen.

Nun kann es aber leicht passieren, dass bei der Medikamenteneinnahme etwas durcheinander gerät. Oder dass Sie beim Gespräch mit dem Arzt vergessen, ein Präparat zu erwähnen. Genau an dieser Stelle kommt der Medikamentenplan ins Spiel. Er soll allen Beteiligten dabei helfen, sich sicher zu orientieren.

Doch was es konkret mit dem Medikamentenplan auf sich hat und wie so ein Vordruck aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Was genau ist ein Medikamentenplan?

Der Medikamentenplan wird auch als Medikationsplan bezeichnet. Sein offizieller Name lautet bundeseinheitlicher Medikationsplan. Dabei handelt es sich um eine Art persönliches Verzeichnis, das alle Medikamente aufgelistet, die ein Patient regelmäßig einnimmt.

Medikamentenpläne als solches sind nichts Neues. Auch früher schon erstellten Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken Pläne mit Arzneien, die die Patienten einnehmen mussten. Nur waren diese Pläne zum Teil sehr unterschiedlich gestaltet. Um ein besseres Verständnis zu gewährleisten, hat der Gesetzgeber deshalb beschlossen, einheitliche Standards einzuführen.

Die Standards stellen sicher, dass ein Medikamentenplan immer gleich aussieht und auch die Einträge in den Vordruck nach dem gleichen Muster erfolgen. So bleibt der Plan übersichtlich, selbst wenn andere Ärzte oder Apotheker ihn aktualisieren.

Das E-Health-Gesetz regelt außerdem, wer Anspruch auf einen Medikamentenplan hat. Demnach steht so ein Plan einem Patienten zu, wenn

  • er zur gleichen Zeit drei oder mehr Medikamente einnehmen muss, die per Kassenrezept verordnet wurden, und
  • die Einnahme mindestens 28 Tage lang andauert.

In dem Plan wird zu jedem Medikament vermerkt, wann, wie und wofür es angewendet wird. So können sich zum einen der Patient, seine Ärzte, Pflegekräfte und ein Apotheker schnell einen Überblick verschaffen. Dank den Hinweisen zur Dosierung wird zum anderen Einnahmefehlern vorgebeugt.

Ändert sich die Medikation, wird der Medikationsplan entsprechend aktualisiert. Dabei kann der Hausarzt die Eintragungen vornehmen, aber auch ein Facharzt, ein Arzt im Krankenhaus oder ein Apotheker.

Was bezweckt der Medikationsplan?

Je mehr Präparate ein Patient regelmäßig einnehmen muss, desto schneller können sich bei der Einnahme Fehler einschleichen. So kann es zum Beispiel passieren, dass Sie ein Medikament komplett vergessen, es aus Versehen zur falschen Zeit verabreichen oder sich mit der Dosierung vertun.

Der Medikamentenplan soll solche Fehler verhindern. Dazu hält er übersichtlich fest, wann welches Medikament in welcher Form und welcher Dosierung einzunehmen ist.

Aber auch die behandelnden Ärzte bekommen durch den Medikationsplan schnell und zuverlässig Informationen darüber, welche Medikamente ein Patient derzeit einnimmt. Das ermöglicht ihnen, ihre Medikation auf die Gesamt-Medikation abzustimmen. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Präparaten und Wirkstoffen können so vermieden werden.

Lösen Sie ein Rezept in der Apotheke ein, kann der Apotheker mithilfe des Medikamentenplans ebenfalls auf mögliche Probleme aufmerksam werden. Er kann dann nicht nur Sie darauf hinweisen, sondern bei Bedarf auch mit dem Arzt, der das Medikament verordnet hat, Rücksprache halten.

Und nicht zuletzt erweist sich der Medikamentenplan als wertvolles Hilfsmittel, wenn Pflegekräfte oder Sie selbst für einen kranken Angehörigen seine Medikamente zusammenstellen.

Welche Informationen enthält der Medikamentenplan?

Der Medikamentenplan führt zunächst den Namen und das Geburtsdatum des Patienten auf. Außerdem sind darauf der Name und die Kontaktdaten des Arztes vermerkt, der den Plan erstellt hat. Zu den weiteren Pflichtangaben gehören das Datum, an dem der Medikamentenplan ausgedruckt wurde, und die Anzahl der Seiten, die er umfasst.

Das zentrale Element des Plans ist eine Tabelle mit den verschriebenen Medikamenten. Dabei werden zu jedem Präparat folgende Angaben erfasst:

  • der Handelsname des Medikaments
  • der Wirkstoff und die Stärke des Wirkstoffs (beispielsweise 60 mg)
  • die Darreichungsform (beispielsweise Tablette oder Tropfen)
  • der Zeitpunkt der Einnahme
  • die Dosierung (zum Beispiel 1 Tablette oder 20 Tropfen)
  • besondere Hinweise zur Einnahme oder Anwendung
  • der Grund für die Medikation (zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes und andere Diagnosen)

Zusätzlich zu den aufgelisteten Daten gibt es auf dem Medikamentenplan einen Barcode. Darin sind alle Angaben noch einmal in digitaler Form gespeichert. Ärzte in Praxen und Krankenhäusern sowie Apotheker können den Barcode mit dem Scanner auslesen und die Daten bei Bedarf aktualisieren. Mit welcher Software sie arbeiten, spielt dabei keine Rolle.

Neben den Medikamenten, die der Patient regelmäßig einnimmt, gehören auch Medizinprodukte und Präparate in den Plan, die er gelegentlich oder nur bei Bedarf anwendet. Das können zum Beispiel Thrombose-Spritzen, Schmerzpflaster oder Blutzucker-Messstreifen sein. Außerdem können frei verkäufliche und rezeptfreie Arzneimittel notiert werden, sofern ihre Einnahme aus medizinischer Sicht Sinn macht.

Auf der Internetseite der bundeskassenärztlichen Vereinigung können Sie sich ein Beispiel für einen vereinheitlichten Medikationsplan anschauen. Außerdem gibt es dort auch weitere Vorlagen und Flyer, die als PDF kostenlos zum Download bereitstehen.

Wer füllt den Medikamentenplan-Vordruck aus?

In den meisten Fällen stellt der Hausarzt den Medikamentenplan aus. Das liegt einfach daran, dass beim Hausarzt alle Fäden zusammenlaufen. Wenn Sie keinen festen Hausarzt haben oder die Behandlung größtenteils von einem Facharzt koordiniert wird, kann der Facharzt den Medikationsplan aber ebenfalls erstellen und ausgeben.

Dabei gibt es den Medikamentenplan zunächst nur als Vordruck in Papierform. Geplant ist aber, dass er künftig auch auf der elektronischen Gesundheitskarte gesichert werden kann. Das Speichern auf der Gesundheitskarte bleibt jedoch freiwillig.

Sie als Patient entscheiden also selbst, ob Ihr Medikamentenplan auch auf Ihrer Gesundheitskarte hinterlegt sein soll oder ob nicht. Ihr Anspruch auf einen Ausdruck auf Papier bleibt so oder so bestehen.

Generell spielt der Datenschutz beim Medikamentenplan eine Rolle. Grundsätzlich soll der Plan zwar eine Unterstützung für Sie und Ihre Ärzte sein. Deshalb macht es durchaus Sinn, alle Medikamente aufzuführen.

Aber letztlich geht es um Ihre Daten. Deshalb können Sie bestimmen, welche Präparate der Arzt in Ihren Medikamentenplan eintragen soll und welche nicht.

Wie sollte ich den Medikamentenplan verwenden?

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie Ihren Medikamentenplan stets griffbereit haben. Bewahren Sie ihn am besten zusammen mit Ihren Arzneimitteln auf. Sollten Sie unsicher sein, ob und wann die nächste Einnahme ansteht, können Sie so jederzeit nachschauen.

Auch wenn Sie zum Arzt gehen oder ins Krankenhaus müssen, sollten Sie Ihren Medikationsplan immer dabei haben und vorlegen. Gleiches gilt, wenn Sie Medikamente in der Apotheke besorgen. Ob Sie ein Rezept einlösen oder rezeptfreie Präparate kaufen, spielt zunächst keine Rolle.

Die Ärzte und der Apotheker sehen, welche Medikamente schon verordnet sind. Dadurch können sie sicherstellen, dass es durch zusätzlich verschriebene Präparate nicht zu schädlichen Wechselwirkungen kommt. Außerdem können sie den Plan abändern oder ergänzen. Dabei können sie die Eintragungen handschriftlich vornehmen oder im Barcode hinterlegen und einen neuen Plan ausdrucken.

Bekommen Sie einen neuen Ausdruck, sollten Sie den alten Medikamentenplan unbedingt sofort vernichten. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass es nicht zu Verwechslungen kommt.

Was ist, wenn ich keinen Anspruch auf einen Medikationsplan vom Arzt habe?

Wie oben erwähnt, muss Ihnen der Arzt einen Medikamentenplan ausfüllen und aushändigen, wenn Sie mehr als drei Medikamente länger als vier Wochen zu sich nehmen müssen. Und bei weniger Präparaten, einer kürzeren Einnahmedauer oder bei Arzneien, die nicht auf Kassenrezept verschrieben werden? Natürlich können Sie Ihren Arzt fragen, ob er Ihnen trotzdem einen Plan ausdruckt.

Sie können sich aber genauso eine eigene Vorlage erstellen und für jedes Familienmitglied ausdrucken. Dazu können Sie sich am offiziellen Medikamentenplan-Vordruck orientieren. Online finden Sie ebenfalls Vorlagen als kostenlose Downloads. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Sie eine entsprechende App auf Ihrem Smartphone installieren.

Aber Sie können es sich noch einfacher machen. Denn natürlich haben wir für Sie auch einen Medikamentenplan Vordruck als PDF vorbereitet.